Im Kontext des Siebten Rahmenprogramms für Forschung und technologische Entwicklung der Europäischen Union analysierte CECILIA2050 (http://cecilia2050.eu, FP7 Grant Agreement No. 308680) die gestalterischen Herausforderungen bei der Transformation der Europäischen Mitgliedsstaaten zu kohlenstoffarmen Ökonomien. Das Forschungsprojekt hatte eine dreijährige Projektlaufzeit (2012-2015) und wurde unter Leitung des Ecologic Institute (http://ecologic.eu/) von einem internationalen Forschungskonsortium (u.a. Basque Center for Climate Change, BC3; Charles University Environment Centre, CUNI; Institute for Environmental Studies, VU University Amsterdam; UCL Institute for Sustainable Resources, University College London) bearbeitet.
Das gws-Team „Globale Entwicklungen und Ressourcen“ verantwortete hierbei sowohl historische Analysen der umweltökonomischen Effekte bisheriger Politikmaßnahmen wie auch Projektionen der Auswirkungen alternativer zukünftiger Weiterentwicklungen der globalen Klimapolitik auf Ebene europäischer Mitgliedsstaaten . Hierzu wurden umfassende Szenarioprojektionen mit dem neo-keynesianischen multi-regionalen dynamischen Simulationsmodell GINFORS modelliert.
Die resultierenden Befunde deuten darauf hin, dass in europäischen Mitgliedsländern insbesondere durch Förderungen erneuerbarer Energien deutliche Effekte zur Reduktion der CO2-Emissionen ab Mitte der neunziger Jahre freigesetzt werden konnten. Bemerkenswert ist dabei, dass in den betrachteten Mitgliedsstaaten keine signifikanten Anzeichen für negative Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung beobachtet werden konnten.
Zur Transformation der Europäischen Mitgliedsstaaten bis zum Jahr 2050 erscheint ein umfassender Politikmix notwendig, welcher die Förderung erneuerbarer Energien in der Elektrizitätserzeugung intensiviert und den EU-Emissionshandel mit einem flexiblen Angebot ausstattet. Neben weiteren klimapolitischen Maßnahmen (bspw. Elektrifizierung des Verkehrssystems, Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebestand) sollten hierbei auch komplementäre Instrumente der Ressourcenpolitik genutzt werden: Die GINFORS-Simulationen weisen diesbezüglich beispielhaft darauf hin, dass Steigerungen der Materialeffizienz einen signifikanten Beitrag zur Erreichung ambitionierter klimapolitischer Ziele leisten können.