Unsere Zahl des Monats 02/16: Zuwanderung sinkt langfristig

Der Wanderungssaldo (Anzahl der zugewanderten Personen abzüglich der ausgewanderten Personen) ist die variabelste Einflussgröße auf die Bevölkerungsentwicklung. Die momentane Flüchtlingsbewegung erhöht insbesondere den Zuwanderungsstrom, allerdings macht dieser nur einen Teil der nach Deutschland einwandernden Personen aus. Der überwiegende Teil der Einwanderer (insbesondere Flüchtlinge) verlassen noch im gleichen oder im Folgejahr das Land. Die Auswanderung ist im Weiteren nicht berücksichtigt.
Um die langfristige Zuwanderung nach Deutschland einschätzen zu können, wurden für 154 Länder länderspezifisch Gründe (demografische, politische und sozioökonomische Gründe) für eine Zuwanderung zugeordnet und ihre Auswanderungswahrscheinlichkeit nach Deutschland abgeschätzt.
Langfristig wird die Zuwanderung nach Deutschland um fast 9 % abnehmen. Diese Entwicklung geht mit einer deutlichen strukturellen Veränderung der länderspezifischen Zusammensetzung des Zuwanderungsstroms einher: Während die Zuwanderung aus europäischen Staaten nach Deutschland mit einer alternden Bevölkerung und einer sich zumeist verbessernden wirtschaftlichen Lage in den Heimatländern zurückgeht, wird aus vielen afrikanischen und vorderasiatischen Ländern ein Anstieg der Zuwanderungen angesichts der dort anhaltenden politischen Instabilität und der demografischen Entwicklung in diesen Regionen erwartet.

Die Berechnungen basieren auf den Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) 2014 und der UN World Population Prospects 2015. Die Zuwanderungszahlen von 2015 können demnächst mit dem Erscheinen der neuen Daten des AZR berücksichtigt werden.

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