Unsere Zahl des Monats zu Silvester 2019: Karpfen, Forelle oder Aal? Hauptsache regional!

In vielen deutschen Haushalten darf Fisch zu Silvester auf dem Menüplan nicht fehlen – ob geräuchert auf der Fischplatte oder als ein traditioneller Silvesterkarpfen aus dem Ofen. Da Lebensmittel aus der Region derzeit besonders gefragt sind, ist ein Blick auf die Struktur der Fischerzeugung in Deutschland interessant.

Viele der im Inland verspeisten Fischerzeugnisse werden zwar importiert, allerdings gibt es neben der Binnenfischerei auch viele Betriebe im gesamten Bundesgebiet, die Fische in Aquakulturen erzeugen.

Die Aquakultur ist in Deutschland traditionell durch klassische Karpfenteichwirtschaft sowie Forellenzuchten geprägt. Nach wie vor sind die Regenbogenforelle und der Gemeine Karpfen die bedeutendsten Fischarten, gefolgt von der Lachsforelle, dem Elsässer Saibling und dem Europäischen Aal. Gemäß Statistischem Bundesamt gab es deutschlandweit im Jahr 2018 nahezu 2 600 Aquakulturbetriebe, die insgesamt rund 18 100 Tonnen Fisch produzierten. Über vier Fünftel (84 %) davon entfielen auf die fünf aufgeführten bedeutendsten Fischarten. Aber wo genau wird nun welcher Fisch erzeugt? 

Wie in der Abbildung zu sehen, ist Bayern Spitzenreiter bei der Fischerzeugung in Aquakulturen. Auf dieses Bundesland entfallen allein 29 % der deutschlandweit in Aquakulturen erzeugten Fische der fünf beliebtesten Sorten. Dabei werden in Bayern besonders viele Karpfen und Regenbogenforellen gewonnen – der Anteil an der gesamten Erzeugung liegt bei rund 40 % (Karpfen) bzw. gut einem Viertel (Regenbogenforelle). Aber auch der Elsässer Saibling wird zu 43 % in Bayern hergestellt. Nach Bayern ist Baden-Württemberg zweitgrößter Fischerzeuger in Aquakulturen, gefolgt von Niedersachsen und Sachsen. Diese vier Bundesländer bilden zusammen etwa 75 % der gesamten Fischerzeugung der hier genannten Arten aus Aquakultur. In Baden-Württemberg werden vor allem Regenbogenforellen (31 % der bundesweiten Produktion) und Elsässer Saiblinge (43 % vom Bund) erzeugt. Baden-Württemberg beheimatet die größte Regenbogenforellenproduktion unter den Bundesländern. Mit rund 1 200 Tonnen findet fast die gesamte Aalerzeugung in Niedersachsen statt. Auch die Lachsforellenerzeugung ist dort mit 41 % der in Deutschland gewonnenen Menge am höchsten. Sachsen sticht mit einer vergleichsweise großen Karpfenproduktion hervor – so auch Brandenburg. In Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt werden vor allem Regenbogenforellen hergestellt. In den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen findet keine Fischerzeugung dieser Arten statt.

In Niedersachsen werden an Silvester also vermutlich eher Aal und Lachsforelle auf der Fischplatte zu finden sein. Dafür freuen sich die Bayern, Sachsen und Brandenburger über Karpfen auf dem Teller – und wer es traditionell mag, freut sich über eine Karpfenschuppe als Glücksbringer für das neue Jahr!

*Aus Gründen der Geheimhaltung sind die Daten der erzeugten Mengen in der verfügbaren Statistik für die folgenden Bundesländer nicht ausgewiesen: Bayern: Europäischer Aal; Brandenburg: Elsässer Saibling und Europäischer Aal; Mecklenburg-Vorpommern: Regenbogenforelle, Lachsforelle und Europäischer Aal; Nordrhein-Westfalen: Europäischer Aal; Saarland: Regenbogenforelle und Lachsforelle; Sachsen: Elsässer Saibling; Sachsen-Anhalt: Elsässer Saibling; Schleswig-Holstein: Elsässer Saibling; Thüringen: Elsässer Saibling und Europäischer Aal. Gemessen an der gesamten Erzeugung in Deutschland machen die nicht ausgewiesenen Daten einen sehr geringen Anteil aus.

Weitere Zahlen des Monats finden Sie hier.

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