Unsere Zahl des Monats 05/2021: Covid-19 verändert die Konsummuster privater Haushalte deutlich

Der Konsum der privaten Haushalte hat sich im Zuge der Covid-19-Krise massiv verändert. Beispielsweise weist das Statistische Bundesamt aus, dass die Ausgaben privater Haushalte für Pauschalreisen im Vergleich zu 2019 um 67,5 % zurückgegangen sind. Auch andere Verwendungszwecke, die von den Schließungen betroffen sind, (Schuhe, Beherbergung, Verpflegung) sind deutlich eingebrochen. Der Rückgang der Verkehrsdienstleistungen ist auf die intensive Nutzung von Homeoffice zurückzuführen.

Trotz Krise gibt es aber auch Bereiche, die zulegen können. Diese positiven Veränderungen sind auf Ausweichreaktionen zurückzuführen: Die Möglichkeiten, ins Restaurant oder während der Arbeit in die Kantine zu gehen, waren und sind eingeschränkt – teilweise blieben die Arbeitnehmer*innen gleich im Homeoffice. In Folge stiegen die Ausgaben für Nahrungsmittel – es wurde zu Hause gegessen. Die Freizeitaktivitäten wurden 2020 durch die Anti-Covid-19-Maßnahmen deutlich eingeschränkt. Dafür wurde die Freizeit in den eigenen vier Wänden oder – falls möglich – im Garten verbracht.

In Summe gehen die Konsumausgaben trotz Gegenreaktionen deutlich zurück. Rund 100 Mrd. Euro des verfügbaren Einkommens privater Haushalte wurden im Jahr 2020 nicht ausgegeben. Die Zukunft wird nun von einer Normalisierung der Konsummuster geprägt sein, wobei neue Erfahrungen der Haushalte mit Homeoffice oder Urlaub im Inland durchaus mittel- und langfristige Folgen haben können. Zusätzlich zu möglichen anhaltenden Strukturveränderungen stellt sich die Frage, ob und – wenn ja – in welchem Umfang das Gesparte aus dem Jahr 2020 in späteren Jahren ausgegeben und entgangener Konsum nachgeholt wird. Auf jeden Fall werden diese Veränderungen das Bruttoinlandsprodukt und seine Gliederung nach Branchen deutlich beeinflussen, da der Konsum insgesamt rund 50 % des Bruttoinlandsproduktes bestimmt.

Weitere Beiträge der Serie „Zahl des Monats“ finden Sie hier.

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